Von großen Vorbildern bis zur Bewertung von Geschäftsideen

Shownotes

25 Jahre Entrepreneurship - Da gibt es viel zu erzählen. Matthias und ich ziehen in jeder Folge neue Fragen rund ums Unternehmersein. Auch in der vierten Folge gibt es wieder spannende Fragen, mit denen sich jeder Unternehmer früher oder später beschäftigen wird:

Mit welchem Funfact über dich als Unternehmer rechnet keiner❓ Geht die Verantwortung als Unternehmer in Deutschland über das eigne Unternehmen hinaus❓ Wie bewertet ihr, ob eine Geschäftsidee vielversprechend ist oder nicht ❓ Wer ist dein größtes Vorbild im Hinblick auf das Unternehmersein, und warum❓ Wie vereinst du dein Privatleben & das Unternehmersein❓

Alle Links zur Episode: https://www.linkedin.com/in/simonbiela/ https://www.linkedin.com/in/matthias-steinforth/ https://www.e113.de/100fragen/

Transkript anzeigen

00:00:00: Herzlich willkommen zu zwei Unternehmer 100 Fragen mit Matthias und Simon.

00:00:10: Ein Podcast, der dir einen Blick in den Alltag und hinter die Kulissen des Unternehmerseins

00:00:16: bietet.

00:00:17: Wir teilen unsere Erfahrungen und Anekdoten mit euch, geben Tipps und beantworten eure

00:00:22: Fragen.

00:00:23: Viel Spaß!

00:00:24: Herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von zwei Unternehmer 100 Fragen.

00:00:35: Heute wieder mit Simon und mir Matthias.

00:00:38: Und auch heute wollen wir wieder Fragen aus unserer Glasskugel beantworten.

00:00:42: Auch heute habe ich meine Lesewürde nicht dabei, deshalb würde Simon die Fragen vorlesen.

00:00:46: Und vielleicht für die regelmäßigen Zuhörer dürfen wir mittlerweile sagen, wir sind bei

00:00:51: Folge vier.

00:00:52: Absolut.

00:00:53: Wir sitzen hier im Studio 386, das ist unser neues Podcaststudio, was wir seit drei Monaten

00:00:59: haben.

00:01:00: Ungefähr.

00:01:01: Und da lässt sich auch so ein bisschen schon unser Nerdtum herauslesen, die 386er.

00:01:07: Wer weiß es, was sind 386er?

00:01:08: Soll ich das jetzt erklären?

00:01:10: Es steht einer hinter mir für diejenigen, die das Video gucken.

00:01:13: Wir haben einen funktionierenden PC von, ja so aus den 90ern im Grunde genommen, das waren

00:01:19: unsere ersten PCs, die wir hatten hier gekauft, auf dem Windows 3.1 noch installiert ist.

00:01:24: Und danach ist das Studio benannt, weil ja auch unsere Holding E113 heißt, nach dem

00:01:29: Computerraum, den wir damals gemeinsam aufgebaut und gewartet haben.

00:01:32: Sieht es ein wenig nerdig hier aus.

00:01:34: Wir haben viel Deko für die, die mal ins Video reinschauen.

00:01:37: Also, los geht's.

00:01:38: Erste Frage?

00:01:39: Erste Frage.

00:01:40: Hab ich schon gezogen.

00:01:42: Matthias, mit welchem Funfact über dich als Unternehmer rechnet keiner?

00:01:47: Eine kleine Einstiegsfrage hier.

00:01:49: Da kann ich was beantworten, vielleicht.

00:01:51: Mach mal.

00:01:52: Ja, vielleicht sage ich was über dich und du über mich.

00:01:55: Wir kennen uns jetzt schon sehr lange und sind sehr lange auch befreundet.

00:01:59: Womit vielleicht keiner rechnet ist, du hast ein Sommelier-Schein.

00:02:04: So ähnlich.

00:02:05: Nee, ist das falsch?

00:02:06: Ich wirklich kenn mich selbst aus, wie du schon wirst.

00:02:09: Diesen Nerdteil, da bin ich raus.

00:02:11: Ich habe den Level 2, des Wine and Spirit Education Trusts gemacht.

00:02:16: Das ist so der Einsteiger, das Einsteiger Level 1 überspringt jeder, weil es eigentlich

00:02:21: nur, ich glaube, da muss man nur wissen, wie man eine Flasche aufmacht.

00:02:24: Level 2 ist mit ein bisschen Lernen verbunden und ein guter Freund Daniel überredet mich,

00:02:30: versucht mich die ganze Zeit zu überreden, Level 3 zu machen.

00:02:33: Das wird dann etwas anstrengender und dann dürfte ich auch als Sommelier arbeiten

00:02:37: Und du bietest hier immer strukturierte Weinverkostungen für unsere Mitarbeitenden an als Veranstaltung momentan.

00:02:45: Das machen wir immer mittags so von 12 bis 1.

00:02:47: Wir haben jetzt eine gemacht, die zweite ist in Planung.

00:02:51: Hat aufs sehr viel Anklang gefunden.

00:02:53: Sehr gut.

00:02:54: Was gemacht.

00:02:55: Das ist ein schönes Thema, ich habe mich da so ein bisschen reingenerdet.

00:02:57: Wir sind ja viel so ein bisschen nerdig unterwegs bei manchen Themen.

00:03:00: Und ich glaube, das ist auch so einer unserer vielleicht überraschensten Fun Facts, dass

00:03:05: wir doch, obwohl wir Unternehmer sind, auch irgendwie doch Nerds in gewissen Themen.

00:03:09: Geblieben sind im Grunde genommen korrekt.

00:03:11: Jetzt muss ich noch ein Fun Fact über dich.

00:03:13: Weil fällt dir bestimmt auch irgend ein Nerdding ein.

00:03:15: Das ist, das ist, also, ja.

00:03:20: Ich weiß noch, wie wir in deinen ersten Jahren, als wir in deinem Kinderzimmer saßen.

00:03:27: Es war nicht mein Kinderzimmer, es war in meinem Elternhaus, unten so ein Kellerraum quasi.

00:03:32: Wir haben auch in deinem Jugendzimmer gesessen.

00:03:34: Ach, wirklich?

00:03:35: Ich weiß noch, wie ich mal bei irgendeinem Formel 1 rein eingepennt bin.

00:03:37: Ah, okay.

00:03:38: Ja, so, da geschaut.

00:03:40: Du hast Fun Fact, ich weiß nicht, in welchen Fun Facts, du bist Kart gefahren.

00:03:45: Oh, du hast dich mal mit einem Kart überschlagen.

00:03:48: Oh, ich habe mich mit einem Kart überschlagen, danach musste meine Schulter operiert werden.

00:03:51: Korrekt, ich bin Rennkart gefahren.

00:03:53: Rennkart gefahren.

00:03:54: Ja, korrekt.

00:03:55: Ich war so Motorsport Freak.

00:03:56: Aber gibt es, glaube ich auch, wir können ja mal Fun Fact so als wiederkehrende Frage

00:04:00: aufnehmen.

00:04:01: Ja, okay, sehr gut.

00:04:02: Alles klar.

00:04:03: Okay, ich such mal die nächste Frage raus.

00:04:05: Oh, jetzt von einer lustigen Frage zu einer ernsteren von Maria aus Köln, eine Zuschauerfrage

00:04:13: wieder.

00:04:14: Das freut uns, danke Maria.

00:04:15: Geht die Verantwortung als Unternehmer in Deutschland, vielleicht auch in anderen Ländern,

00:04:20: über das eigene Unternehmen hinaus?

00:04:22: Ja, klar.

00:04:23: Ja.

00:04:24: Ja, aber dass was mit dem Unternehmer sein zu tun ...

00:04:26: Nein, es hat nicht so ein Unternehmer sein zu tun.

00:04:28: Es hat mit, glaube ich, mit einfach Mensch oder Bürger oder Teil der Gesellschaft sein

00:04:32: zu tun, jeder hat Verantwortung.

00:04:34: So, ich glaube das was ... und wir haben Verantwortung natürlich, die sich auf das Unternehmen beschränkt,

00:04:39: auf die Mitarbeiter, auf das was wir tun, auf die Projekte, auf die Kunden und so weiter.

00:04:43: Aber am Ende beginnt es ja schon damit, wenn mein Mitarbeiter, Mitarbeitende krank sind

00:04:51: zu Hause, dann ist es ja schon, fängt es ja da schon an, dass ich eigentlich auch da

00:04:54: eine Verantwortung habe, der ich gerecht werden muss oder die ich wahrnehmen sollte.

00:05:00: Das kann mir ja nicht egal sein.

00:05:01: Die du auch aus unternehmerischen Interessen aber natürlich wahrnimmst, ein Stück

00:05:05: weit einfach.

00:05:06: Aber in dem Moment ist es ja dann die Privatperson und nicht mehr nur der Mitarbeitende, aber

00:05:12: halt auch darüber hinaus, also alles das, wo ich, glaube ich, mit den Ressourcen, die

00:05:18: wir als Unternehmer haben, helfen kann oder unterstützen kann, so das ist, glaube ich,

00:05:22: der Bereich, wo die Verantwortung dann weitergeht.

00:05:25: Ja, also ich glaube als Unternehmer hat man vielleicht deshalb nochmal eine besondere

00:05:29: Verantwortung, weil man andere Ressourcen zur Verfügung hat.

00:05:33: Wir können, was wir ja auch zum Beispiel machen, wir haben so ein paar Initiativen,

00:05:38: die wir gestartet haben, die einer ist Next Digital Talents, wo wir versuchen, jungen

00:05:42: Menschen im Schulkontext, digitale Technologien näherzubringen.

00:05:46: Wir haben eine Aktion gestartet, die nennt sich "Du und dein Verein, wir lieben dich",

00:05:51: wo wir die Mitarbeitenden von uns unterstützen oder die Vereine unterstützen, in denen sie

00:05:56: aktiv sind mit Spenden.

00:05:59: Wir haben einfach andere Ressourcen zur Verfügung, sowohl natürlich finanziell als

00:06:04: aber natürlich auch Ressourcen an Mitarbeitenden, die vielleicht auch irgendwo einfach mal

00:06:10: ausgeliehen werden können, aushelfen können und ich glaube deshalb hat man vielleicht

00:06:14: als Unternehmer eine besondere Verantwortung.

00:06:16: Denke ich auch.

00:06:17: Also wir haben das auch recht schon in unseren Anfangsjahren immer wieder gemacht, ich kann

00:06:21: mich noch an ein Projekt erinnern, das wir unterstützt haben, ging so um, ich glaube

00:06:26: ich, das Taubenschlag, das war so eine barrierefreie Webseite für so eine...

00:06:29: Stimmt, haben wir auch mal gebaut.

00:06:30: ...Gehörlose.

00:06:31: Also wir haben immer wieder so Aktionen gemacht, wir haben auch immer wieder überlegt, wo

00:06:35: können wir als Unternehmer aktiv werden?

00:06:39: Mit unserer Kompetenz, auch die wir haben.

00:06:42: Und auch nicht nur zu sagen, okay, jetzt hier Check ausstellen oder Überweisung X an Verein

00:06:46: Y, sondern einfach auch zu versuchen, das zu kombinieren mit auch einer Motivation,

00:06:51:  unseren Mitarbeiter gegenüber und zu sagen, werdet mit aktiv unterstützt, ihr könnt

00:06:57: auch, oder wir können gemeinsam, können wir mehr tun.

00:06:59: Ja.

00:07:00: Ich glaube, das ist, wenn du als Unternehmer diesen, das weiterträgst und Hilfe auch

00:07:06: Unterstützung anbietest, wir hätten ja einfach, jetzt beispielsweise du und dein Verein, wir

00:07:12: lieben dich, wir hätten einfach sagen können, ja wir spenden einfach an irgendwelche Vereine.

00:07:16: So haben wir gesagt, das sind die Vereine, wo unsere Mitarbeiter aktiv sind.

00:07:19: Wir helfen mit unseren Ressourcen, deren Aktivitäten auch wieder zu fördern.

00:07:23: Ja, absolut.

00:07:24: Und das ist ...

00:07:25: Und multiplizieren das ...

00:07:26: Ja, und wenn du das als Unternehmen wahrnimmst und sag mal mit den, die Ressourcen, die Fähigkeiten

00:07:31: so einsetzt oder weitergibst, dass die Gesellschaft davon profitiert, ich glaube, dann machst du

00:07:35: was richtig.

00:07:36: Ja.

00:07:37: Frage beantwortet hoffentlich.

00:07:39: Gehen wir schon zur nächsten Frage.

00:07:42: Das Auffalten ist immer schwierig.

00:07:46: Also, okay, jetzt kommen wir zu einer eher geschäftlichen Frage.

00:07:51: Wie bewertet ihr, ob eine Geschäftsidee vielversprechend ist oder nicht?

00:07:55: Dazu muss man erzählen, jetzt haben wir vielleicht im vorigen Folgen schon mal erzählt, auf der

00:07:59: einen Seite haben wir natürlich selber immer mal wieder eine Geschäftsidee, die wir überlegen

00:08:03: zu verfolgen und es kommen natürlich auch Leute auf uns zu mit Geschäftsideen und wollen

00:08:09: es vielleicht mit uns gemeinsam realisieren oder unsere Unterstützung haben.

00:08:13: Dementsprechend setzen wir uns durch jetzt nicht so viel wie irgendein Kapitel-Unternehmen,

00:08:18: aber wir setzen uns natürlich mit unterschiedlichen Geschäftsideen auseinander.

00:08:21: Ja.

00:08:22: Wie bewerten wir das?

00:08:23: Also, es gibt ja verschiedene Perspektiven darauf.

00:08:26: Eine, was ich immer super wichtig finde, ist das Marktpotenzial.

00:08:29: Also, wie groß der Markt und wie viel Marktanteil willst du haben.

00:08:33: Und muss man auch ganz ehrlich sagen, ist jetzt keine dieser Ideen, wie wir ihr gesehen haben,

00:08:38: sind die, wo man sagt, das ist so radikal, ich will 50 Prozent des Marktanteils haben.

00:08:42: Ja, es sind immer Geschäftsmodelle oder Produkte oder Ideen, wo ich einen Anteil haben kann

00:08:48: und auch einen Anteil, der groß genug ist, aber wo ich jetzt nicht der neue Marktführer

00:08:52: werde.

00:08:53: Nicht das neue Google oder das neue, keine Ahnung.

00:08:56: So, das heißt, das ist immer wichtig zu sagen, na ja gut, wie viel Marktanteil musst du

00:09:01: haben oder wie groß muss der Anteil sein, damit du einen funktionierenden Geschäftsmodell

00:09:04: aufbauen kannst.

00:09:05: Wenn du jetzt ein Dienstleister bist und sagst, na ja, irgendwie, Digitaldienstleistung der

00:09:09: Markt ist eine Milliarde Euro groß in Deutschland und ich will 20 Millionen davon haben, dann

00:09:15: ist das alles, dann ist ja Krümelchen des Buchens.

00:09:18: Ich meine, klar, man kann jetzt diese ganzen Standards runterbeten, die du als Gründer

00:09:21: sowieso gesagt kriegst, nämlich guck dir den Markt dann, guck dir die Konkurrenzsituation

00:09:25: an und so weiter.

00:09:27: Die Frage ist ja vielleicht nochmal eher bezogen auf, was machen wir da vielleicht anders.

00:09:30: Ich glaube, das erste, was man natürlich immer macht, ist ein Bauchgefühl.

00:09:34: Man liest sich das durch.

00:09:36: Und man viel zu sehr, glaube ich, überlegt man für sich selber, ist das ein Produkt,

00:09:40: was ich so kaufen würde, kenne ich jemanden, der es kaufen würde, sind ja nicht immer nur ein

00:09:44: Produkt oder eine Dienstleistung, die ich kaufen würde.

00:09:46: Das erste ist ein Bauchgefühl.

00:09:49: So, das muss auf jeden Fall, da muss es mal durch, so dass man so erstmal denkt, okay,

00:09:53: das klingt erstmal cool.

00:09:54: So, und dann geht man natürlich hin und macht diese Checks und guckt sich das, wie gesagt,

00:10:00: an Markt und so weiter, was man halt so in der Businessplan-Anleitung irgendwie findet.

00:10:05: Aber was wir vielleicht noch besonders machen, ist, wenn es da durch diesen Filter durch

00:10:10: ist, wir probieren auch einfach Sachen aus, weil man überraschend günstig Sachen einfach

00:10:15: mal ausprobieren kann.

00:10:17: Ganz radikal, zum Beispiel könnte man, wenn man eine Geschäftsidee hat und versucht,

00:10:22: so was vielleicht über das Internet zu verkaufen, einfach mal eine Webseite bauen mit einem

00:10:26: Anfrageformularen, gucken, ob das einer ausfüllt.

00:10:28: Ja, gut.

00:10:29: Also das ist ja wirklich schon ein richtig go-to-market, bekommst du da irgendwie den Hebel oder bekommst du

00:10:35: das ist transformiert.

00:10:36: Aber wir probieren ja auch aus im Sinne von, wir bauen mal einen Prototypen.

00:10:39: Wir hatten jetzt so letzten Projekt, wo wir gesagt haben, wir wollen so eine Art jetzt

00:10:43: mal ein Smartphone, WhatsApp, Alternative für Kinder bauen und dann haben wir wirklich

00:10:47: einen Prototypen bauen lassen, haben 3D Druck gemacht, haben mal irgendwie ein paar Euro

00:10:51: in der Hand genommen, um mit einem Produkt Designer zu arbeiten.

00:10:54: Das sind halt auch Dinge, die nutzen wir, die Möglichkeiten nutzen wir, um halt einfach

00:10:58: auch eine Idee mal zu validieren.

00:11:00: Und da über ein Diskussionsprozess, Meinungsbildungsprozess, Feedback, Rückmeldungen, Meinungen

00:11:08: von externen Einholen zu einem Punkt zu kommen, sagen, alles klar, das macht Sinn.

00:11:11: Genau, ich glaube das Wichtige oder vielleicht als Tipp auch an jemanden, der sich mit einer

00:11:15: Geschäftsidee auseinandersetzt, ist aber da zu sagen, na klar, kann man ganz viel theoretisch

00:11:20: versuchen den Markt zu verstehen.

00:11:22: Irgendwann muss man einfach mal, ja du sagst dann am Baum rütteln und gucken, was da runterfällt

00:11:28: so.

00:11:29: Und das kann man aber überraschen günstig.

00:11:30: nicht darum, dass ich direkt zur Bank gehen muss und mir einen Darlehen aufnehme.

00:11:33: sondern ich kann eben auch erstmal mit Bootstrap relativ günstig Sachen ausprobieren, bis man dann

00:11:39: an irgendein Punkt kommt, wo man sagt, okay, jetzt glaube ich wirklich dran und jetzt mache

00:11:43: ich vielleicht einen größeren Schritt und stecke da Geld rein, gründe eine GmbH oder was auch immer.

00:11:48: Ja, und ich glaube, man muss mit anderen sprechen darüber. Also es ist natürlich immer so ein

00:11:52: zweischneidiges Schwert, wenn du sagst, na, ich habe die Weltidee und ich darf eigentlich keinem davon

00:11:57: erzählen, bis ich nicht irgendwie alles gebaut habe und Funding und so weiter. Aber du brauchst diese

00:12:02: Meinung, du brauchst diese Meinung von Dritten und ich glaube so eine Lessons learned vergiss es, du

00:12:07: brauchst kein NDA mit denen zu unterschreiben, macht eh keiner, sondern habt Vertrauen oder such

00:12:13: dir die Leute, denen du vertraust oder wo du sagst, nein gut, das Risiko gehe ich jetzt ein und hol dir

00:12:18: Meinungen ein. Ansonsten bist du für dich mit deiner tollen Idee und hast noch nie irgendwo

00:12:25: dir einen Realitätscheck gemacht, der recht schnell auch ernüchternd sein kann. Das muss

00:12:29: man halt auch sagen. Auch das ist uns oft passiert, dass wir Ideen hatten, wo wir, wo ich zwei Nächte

00:12:33: gedacht habe, das ist die Weltidee schlechthin und du redest irgendwie mit fünf Leuten und alle fünf

00:12:37: sagen, sag mal, oder vier von den fünf sagen, was? Ja oder sie finden sogar toll und sagen dann

00:12:42: aber, nee, dann passen Parameter wie halt, keine Ahnung, Preis, Markt, Zugang oder was auch immer.

00:12:50: Auch das hatten wir schon, wir hatten schon Ideen, wo wir einfach gesagt haben, die sind gut, die

00:12:53: funktionieren, aber der Finanzierungsbedarf ist so hoch, das wird man, man wird kein Partner

00:12:58: finden, mit dem man das machen kann. Aber dann immer noch mal in die Schublade legen,

00:13:02: vielleicht drei Jahre später nochmal rausholen. Die Schublade gibt es bei uns.

00:13:05: Ja, Wiedervorlage. Okay, nächste Frage. Frage auch beantwortet. So, was haben wir hier?

00:13:12: Okay, ich sage das immer, bevor ich das vorlese, das soll ein bisschen die Spannung aufbauen. Wer ist

00:13:25: dein größtes Vorbild im Hinblick auf das Unternehmer sein und warum? Also,

00:13:33: von wem hattest du ein Bravo-Poster über deinem Bett hängen? Von welchem Unternehmer?

00:13:38: Unternehmer. Da hast du das auch gemacht. Die haben damals die H&M-Poster von den

00:13:45: Citylight-Plakaten. Das darfst du nicht laut sagen. Ich weiß nicht, ob das verjährt ist.

00:13:50: Aber man konnte die so öffnen mit so einem Dreikant. Die Ecke war der Rückkabelstelle.

00:13:54: Stimmt, das haben wir auch gemacht beim Chessideco. Wir haben die legal nur korrekt.

00:14:01: Okay, zurück zur Frage. Ich glaube so den einen typischen Jeff Bezos oder Bill Gates oder

00:14:09: irgendwas. Was für viele Vorbilder sind. In Elon Musk Nein, weil ich kenne sie nicht.

00:14:16: Ich habe sie nie kennengelernt. Natürlich sind das tolle und inspirierende Unternehmerpersönlichkeiten,

00:14:22: aber das ist nicht so, wo ich sage, das ist das Vorbild. Ich habe in den 25 Jahren jetzt Unternehmertum

00:14:28: habe ich viele Unternehmer kennengelernt, von denen ich bei vielen sagen würde, wow,

00:14:33: die sind inspirierend und die sind toll oder die haben tolles geleistet oder haben radikale,

00:14:37: andere Ansätze gehabt für bestimmte Dinge. Aber für mich kann ich nicht sagen,

00:14:42: dass diese eine Person, die hat mich inspiriert und der bin ich nachgeeifert.

00:14:47: Ich finde, man trifft immer mal andere Unternehmer, von denen man sich was abguckt,

00:14:52: aber immer Teile. Es gibt jetzt nicht so die Person, wo ich sage, okay, die macht alles richtig

00:14:55: und genauso will ich sein. Aber ich finde es immer wieder spannend mit anderen Unternehmen,

00:15:00: sich auszutauschen. Und ja, es ist immer wieder insofern inspirierend, als dass man denkt,

00:15:06: ah, okay, das ist meine andere Sichtweise auf irgendwelchen Problemen oder einen Umgang mit

00:15:10: irgendwas, den man sich dann da raussucht. Und man sucht sich das bei ganz unterschiedlichen Leuten

00:15:15: und baut sich so seinen eigenen Baukasten und seine eigene Persönlichkeit irgendwie daraus auf.

00:15:19: Gerade wenn ich mir die großen Persönlichkeiten angucke, ist es häufig für mich kein Vorbild.

00:15:25: Du hast es gerade gesagt, du kennst die nicht. Ich weiß nicht, wie gehen die zum Beispiel mit

00:15:29: dem Thema und da habe ich den Eindruck manchmal vielleicht nicht so, wie ich das tue. Mit dem

00:15:33: Thema Privatleben vs. Unternehmertum um. Wo liegt da wieder Fokus? Für mich ist eben auch

00:15:39: wichtig, dass das Privatleben oder die Familie eben auch eine entscheidende Rolle in meinem

00:15:44: Leben spielt. Das weiß ich nicht, wie das bei diesen Personen eben ist. Ja, deshalb ist es,

00:15:50: also ich habe keine, daher ist die Frage nicht mit einem kleinen Namen zu beantworten. Aber es ist

00:15:57: schon, und das muss man sagen, es gibt sehr viele tolle Unternehmerinnen und Unternehmer da draußen,

00:16:02: die tollen Job machen und die super inspirierend sind und die ich auch gerne mal kennenlernen möchte.

00:16:07: Vielleicht haben wir ja irgendwann mal Gäste hier im Podcast. Aber es gibt nicht den einen,

00:16:11: wo ich es sage. Okay, und werden wir früher auf den H&M Plakaten? Irgendwelche Bikini Models waren das doch.

00:16:19: Darf man das heute sagen noch? Okay. Ah, guck mal, haben wir gerade darüber gesprochen. Das ist

00:16:27: ein schöner Zufall. Wie vereinst du dein Privatleben und das Unternehmersein? Da habe ich gerade in der

00:16:33: vorherigen Frage ja was zu gesagt, dass mir das wichtig ist. Dann fang mal an. Mein Privatleben,

00:16:39: naja, wie verein ich das? Ich vereine das, glaube ich, indem man klare Grenzen zieht. Ich glaube,

00:16:44: anders geht es nicht. Gerade als Unternehmer, dieses, was man sonst oft hört, irgendwie ja, selbst

00:16:50: aber ständig, das darf es halt nicht sein. Sondern du musst halt irgendwie versuchen,

00:16:54: eine Grenze zu ziehen und die Grenze ist für mich und ich glaube für dich auch, häufig auch,

00:17:01: wir kommen ins Büro zum Arbeiten und arbeiten hier und natürlich sitzt man trotzdem dann nochmal

00:17:07: zu Hause und macht irgendwas am Notebook oder so, wenn noch irgendwas fertig zu stellen ist. Aber

00:17:12: ich versuche auch hier im Büro zu arbeiten maßgeblich und dann, wenn ich das Büro verlasse,

00:17:16: eben auch einen Cut zu machen. Ich fahre zum Beispiel immer mit meinem E-Scooter zur Arbeit

00:17:24: und von der Arbeit zurück und für mich ist diese, diese Fahrt auf diesem E-Scooter,

00:17:28: bin früher auch mal mit dem Auto gekommen, ich wohne gar nicht so weit entfernt, total wichtig,

00:17:33: um so diese Grenze eben einfach zu ziehen und zu sagen, okay, jetzt fängt ein anderer Abschnitt

00:17:37: am Tag an. So früher in der Corona-Pandemie hat man den Leuten empfohlen, wenn sie im Homeoffice waren,

00:17:41: sie sollen aufstehen, dreimal ums Haus gehen als Arbeitsweg und dieser Arbeitsweg, das ist für

00:17:47: mich so ein, so ein, so ein Bruch und so ein Ding, wo ich sage, okay, und jetzt ist die Familie dran.

00:17:51: Seh ich absolut genauso. Lustigerweise sitzt jetzt gerade mein jüngster Sohn hier mit im Studio,

00:17:58: weil die Kita heute Personalmangel hat. Also manchmal habe ich dann auch nicht so ganz mit

00:18:03: Trennung von Arbeit und Beruf und Beruf und zweite Arbeit, Familie und Arbeit. Aber genau,

00:18:11: das ist so ein, zwei Tipps oder so Dinge, die ich so mir beigebracht habe oder adaptiert habe.

00:18:16: Ich habe auch wirklich so einen Slot, den nenne ich Transferzeit, das heißt, da habe ich irgendwie

00:18:20: 15 Minuten im Kalender, weil ich halt hinten dann manchmal harten Anschlag habe und sage,

00:18:25: um 16 Uhr muss ich meine Kinder an der Schule abholen und wenn ich dann bis 16 Uhr in Meeting

00:18:32: geplant habe, dann ist dieser Puffer weg und dann hätze sich mich quasi in drei Minuten irgendwie von

00:18:36: A nach B. Also das ist so genau diese, deine Rollerfahrt, quasi dass du das auch einplanst in

00:18:43: deinen Tagesablauf. Ja gut, und die Konsequenz, was du gerade gesagt hast zu sagen, ich habe jetzt

00:18:47: um 16 Uhr meine Kinder von der Kita abzuholen, das mache ich auch. Ja, genau, das ist dann auch

00:18:52: genau, das ist dann auch viel Organisation in einem Familienkontext und so. Und das halt auch in einer,

00:18:59: in einer, man ist eine Frau selbstständig, die arbeitet auch, das heißt irgendwie da muss man

00:19:03: dazu sagen, das ist schon viel, da muss dann auch eine Trennung passieren, sonst ist es halt auch

00:19:09: echt super anstrengend, wenn es sich zu sehr überschneidet und du eigentlich noch in einem halben

00:19:14: Call hängst, während du für mich schon die Kinder abholst. Was ich zusätzlich mache ist,

00:19:19: ich zwinge mich im Urlaub wirklich abzuschalten, ich gehe immer zu meinem IT-Mitgeschäftsführer,

00:19:26: der die Administration unseres Microsoft Accounts macht und sagt, ich sperre mich da raus, du

00:19:31: vergibst mir ein neues Passwort, du sagst mir nicht. Ach ehrlich? Ja, ich lasse mich da wirklich

00:19:35: und sagt dann schickst mir einen Tag vor Urlaubsende schickst mir zu und dann kann ich zumindest

00:19:39: irgendwie mal noch einmal die Mails checken, bevor ich dann wieder anfange. Aber so einfach,

00:19:43: ich selber, dass ich das brauche, um das ganz klare Abschalten zu haben, weil dieses Smartphone,

00:19:51: E-Mails checken die ganze Zeit, du bist ja permanent erreichbar und das brauchst du eigentlich gar nicht,

00:19:57: wenn du es halt gut genug vorbereitet hast. Also das kann man auch noch sagen, ich habe mir in

00:20:01: meinem iPhone tatsächlich einen Fokus eingerichtet, wenn ich auf die Arbeit komme, wenn ich die Arbeit

00:20:05: verlasse und wenn ich die Arbeit verlasse, dann kriege ich zum Beispiel keine Teams Nachrichten mehr.

00:20:09: Also Teams darf mir dann keine Meldungen, keine Puschmeldungen mehr senden, wenn ich nicht hier

00:20:14: mich im Büro aufhalte sozusagen. Das habe ich gemacht und ich glaube, was auch ganz entscheidend

00:20:19: ist, ist für ein Unternehmer und Selbstständigen Verantwortung abgeben, so weiter ist eben möglich.

00:20:23: Jetzt bei uns ist es möglich, unsere Unternehmen sind groß genug und das haben wir glaube ich auch

00:20:28: schon in vorherigen Folgen gesagt, ich glaube, das ist was, was uns auszeichnet als Unternehmer,

00:20:32: dass wir so einen ja vielleicht einen Absprung hinbekommen haben und gesagt haben, na ja,

00:20:38: wir müssen nicht alles selber machen, sondern vieles kann eben auch hauptverantwortlich durch

00:20:43: Mitarbeitende übernommen werden. Wir haben Geschäftsführer eingesetzt und das gibt

00:20:47: dir eben auch die Möglichkeit zu sagen, ich sperr mich aus aus meinem M365 Account, weil es wird

00:20:54: sich jemandem kümmern, falls irgendwas explodiert. Telefon und SMS gibt es ja immer noch, aber ich

00:20:59: muss mich da selber disziplinieren und auch sagen, dass die Zeit nutze ich, um abzuschalten und

00:21:06: dann auch, es ist vorbereitet, der Kopf braucht diese Ruhe, Zeit, es wissen alle, dass ich ein Urlaub

00:21:12: bin, so und dann brauche ich ihn auch. Und das war auch ein Lernprozess, ich glaube, da war ich vor,

00:21:18: weiß ich nicht, 10, 15 Jahren auch noch viel mehr, sage ich mal, habe ich mich selbst verpflichtet,

00:21:25: gefühlt irgendwie auch dann meine Mails noch im Urlaub zu lesen und irgendwie zu antworten,

00:21:29: zu arbeiten. So, das ist glaube ich eins, was man berücksichtigen sollte, um privat und Job

00:21:36: dann irgendwie auch klar zu kennen. Ist ein totaler Lernprozess, also das kann ich auch bestätigen,

00:21:40: ist aber auch für die eigene Gesundheit eben einfach wichtig, dass man durch diesen Lernprozess

00:21:45: geht, weil ich zum Beispiel auch an meiner eigenen Gesundheit gesehen habe, dass man, wenn man diese

00:21:50: Trennung nicht hat und das war vielleicht früher im Aufbau der Unternehmen auch nochmal anders,

00:21:54: wenn man da sich meine Arztrechnung angucken würde, so, die waren damals viermal so hoch wie

00:21:59: heute, einfach weil man ja unter ständigem Stresszeit steht und das muss man versuchen abzubauen.

00:22:04: Ja, also achtet auf euch da draußen. So weit es möglich ist. Ja, ein schönes Schlusswort vielleicht

00:22:11: auch in der Folge. Genau, ja, war sehr schön, war eine schöne Frage dabei, ich glaube schön

00:22:15: an mich. Noch mal ein Aufruf, www.e113.de/hundertfragen, da könnt ihr gerne weiter Fragen stellen und

00:22:22: gerne auch Feedback geben, da findet ihr auch immer die aktuellsten Podcast-Folgen. Wir gehen

00:22:29: jetzt in eine kleine Sommerpause, ich glaube diese Folge wird jetzt irgendwann in so Richtung

00:22:32: August erscheinen und dann gehen wir dann schon mal weiter, wie es nach dem Sommer weiter geht.

00:22:38: Genau, in dem Sinne, einen schönen Sommer und bleiben Sie dran. Tschüss.

00:22:45: Ich wünsche euch viel Spaß.

00:22:47: [Musik]

00:23:04: [Musik]

00:23:06:

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.